39. Lebensbedingungen
39. Lebensbedingungen während der Industrialisierung
39. Living conditions in the age of industrial Revolution
Mit der Erfindung der Dampfmaschine beginnt die Industrialisierung im Europa des 19. Jahrhunderts. Sie verändert die Gesellschaft nachhaltig. Zwar ermöglicht die Dampfmaschine ein nie gekanntes wirtschaftliches Wachstum, bringt für den einfachen Arbeiter jedoch auch Nachteiliges mit sich. Wohlhabend werden durch die Industrialisierung vor allem die Fabrikbesitzer und Wirtschaftsführer.
Bis in das späte 18. Jahrhundert sind die meisten Menschen in Europa in der Land- und Forstwirtschaft, in der Fischerei oder im Gartenbau beschäftigt. Reisende und Waren können nicht mehr als 45 km pro Tag mit Kutschen und nur unter schweren Bedingungen zurücklegen. Schwerlasten können nur auf Flüssen mittels Segelschiffen transportiert werden. Flussaufwärts müssen Schiffe von Pferden oder Menschen gezogen, „getreidelt“, werden.
Betriebe siedeln sich traditionell an Wasserläufen an, weil sie dort Wassermühlen als Energiequellen für Maschinenantriebe einsetzen können. Die Verfügbarkeit der Dampfmaschinen macht Produktion und Transport von Gütern von Wasserkraft unabhängig. Das Transportwesen wird rasch ausgebaut. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts nimmt die Anzahl der Dampfschiffe als Verkehrsmittel auf den Flüssen stark zu und auch der Aufbau des Eisenbahnsystems wird in Deutschland vorangetrieben.
Auf den Dampfräderbooten die nun den Rhein befahren arbeiten bis zu 18 Personen. Vor allem unter Deck, dort wo sich Dampfkessel und Dampfmaschinen befinden sind die Arbeitsbedingungen hart. Es ist eng, die Luft voller Kohlenstaub und heiß.
Die Anzahl der betriebenen Dampfmaschinen nimmt exponentiell zu, ebenso wie die Anzahl der Beschäftigten in der Industrie. Immer leistungsfähigere Dampfmaschinen ermöglichen das zunehmende Wachstum der Fabriken. Industriearbeiter müssen ihre Heimatorte verlassen und in Ballungsräume umziehen. Die meisten sind ungelernte Arbeiter ohne existenzsicherndes Vermögen. Entwurzlung, niedrige Löhne und Krankheiten sind dadurch ebenso Folge der Industrialisierung wie wirtschaftlicher Fortschritt.
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With the invention of the steam engine began the European industrial Revolution in the 19th century.
It was to permanently change society. On the one hand the steam engine made possible a formerly unknown economic growth, but on the other brought great disadvantages for the ordinary worker.
Industrial wealth benefitted the factory owners and economic leaders.
Until the late 18th century, most of the population in Europe was employed either on lhe land or in forestry, in fishery or in market gardening. Both travellers and wares could only travel a maximum of 45 Kilometers a day in a coach and then under difficult conditions.Heavier loads could only be transported on the river in sailing boats. To sail upstream was only possible when pulled by manpower or horses, „towed".
ndustry settled traditionally by rivers, so that it could use watermills as a source of energy for the use of machines. The availabilty of steam engines made both production and transportation of goods fully independent from waterflow. Means of transport were very quickly built. Towards the middle of the 19th century there was a large increase in the number of steamboats being used as a method of transport on the rivers, and the building of and expansion of the Railway system led to enormous progress in Germany.
Up to 18 people worked on the steamdriven paddleboats on the Rhine. Especially under deck, where the boilers and steamengines were to be found, the working conditions were very hard. It was confined, hot and the air was full of coal-dust.
The number of Steam-engines increased rapidly as did the number of employees in the factories and Industry. Ever more powerful engines increased the growth of the factories. Workers had to leave their hometowns and move to urban connurbations.
Most of then were uneducated without any form of of financial security. Rootlessness, poor wages and illness were just as much the results of Industrialisation as economic development.
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